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Clubs und Discotheken schlagen Alarm

BDT befürchtet gewaltige Pleitewelle // Passgenaue Hilfen dringend notwendig // Bundeswirtschaftsminister Altmaier sichert besonders betroffenen Branchen weitere Unterstützung zu.

(Berlin/Osnabrück, 21. Oktober 2020) Die Folgen der Corona-Pandemie treffen die Discothekenbranche besonders hart. Angesichts steigender In-fektionszahlen ist eine Lockerung der coronabedingten Einschränkungen nicht in Sicht. Umso wichtiger sind neue und erweiterte Hilfen für die stark gebeutelten Clubs und Discotheken.

„Die Lage der Clubs und Diskotheken in Deutschland spitzt sich dramatisch zu“, erklärte Knut Walsleben, der neu gewählte Präsident des Bundesverbandes deutscher Discotheken und Tanzbetriebe (BDT), beim Branchentreffen „Club Convention“ am 20. Oktober 2020 in Osnabrück. Die Aussichten seien düster. Laut einer aktuellen Umfrage des Dachverbandes DEHOGA stehen 94 Prozent der teilnehmenden Discotheken- und Clubbetreiber kurz vor der Geschäftsauf-gabe. „Für unsere existenziell betroffenen Unternehmen reichen die derzeitigen staatlichen Hilfen bei Weitem nicht aus. Den Clubbetreibern und Discothekenun-ternehmern geht die Luft aus“, sagte Walsleben und forderte für seine Branche weitere Unterstützung der Politik. Die Verlängerung der Überbrückungshilfen sei zu begrüßen. Jedoch müsse hier weiter nachjustiert werden, so der BDT-Präsident. Fixkosten sollten zu einhundert Prozent übernommen werden, die monatliche Höchstgrenze von 50.000 Euro müsse aufgestockt und eine Rege-lung für verbundene Unternehmen gefunden werden. Außerdem müsse ein an-gemessener Unternehmerlohn für die Club- und Discothekenbetreiber förderfä-hig sein. Darüber hinaus sollte die Mehrwertsteuersenkung unter Einbeziehung der Getränke und des Eintrittsgeldes entfristet werden.

Um sich ein Bild von der Betroffenheit der Discothekenbetreiber zu machen, war Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier beim Branchenmeeting den 200 Kongressteilnehmern per Video zugeschaltet und stellte sich den Fragen der Unternehmerinnen und Unternehmer. Bundesminister Altmaier äußerte großes Ver-ständnis für die Sorgen:

„Ab heute kann die neue Überbrückungshilfe II, die bis Ende 2020 zur Ver-fügung steht, beantragt werden. Hier haben wir noch einmal deutlich nachgelegt und übernehmen jetzt sogar bis zu 90 Prozent der Fixkosten. Das sind gute Nachrichten für alle Unternehmen, die aufgrund behördli-cher Anordnungen geschlossen sind oder nur mit halber Kraft fahren kön-nen. Bei der heutigen Club Convention mit Unternehmerinnen und Unter-nehmern wurde der Ernst der Lage für die Clubszene noch einmal sehr deutlich. Ich hoffe deshalb umso mehr, dass viele Clubunternehmerinnen und -unternehmer von den verbesserten Konditionen der verlängerten Überbrückungshilfe profitieren können.“

Neben mehr Unterstützung für die Branche forderten die aus ganz Deutschland angereisten Club- und Discothekenbetreiber einen klaren Fahrplan zur Wiederer-öffnung ihrer Betriebe. „Discotheken sind die Lösung, nicht das Problem“, so Walsleben. „Wir haben große Räume, hochmoderne Lüftungsanlagen und effek-tive Hygiene- und Nachverfolgungskonzepte.“ Feiern bei den Profi-Gastgebern mit Veranstaltungsfachkräften und umfassenden Schutzmaßnahmen, gegebe-nenfalls mit praktikablen, bezahlbaren Schnelltests, seien in jeder Hinsicht besser als illegale und unkontrollierte Partys in schlecht belüfteten Privaträumen.

Ein „Stück wichtiges Kulturgut“ ginge verloren ohne schnelle weitere Hilfen und ohne Öffnungsperspektive, mahnte Walsleben. „Clubs und Discotheken tragen maßgeblich zur Attraktivität und Lebensqualität einer Stadt oder Gemeinde bei und sind immer noch die beliebteste Freizeitbeschäftigung der 18-25-Jährigen am Wochenende. Das soll auch nach Corona so bleiben.“

Ich bin BDT-Mitglied...

Thomas Kubitza

"...weil der BDT gegen weitere Erhöhungen der GEMA-Gebühren kämpft!"

Thomas Kubitza, Discothek "Inkognito" in Celle